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LIBA ‒ Leitfaden für die Insektenförderung durch Blühstreifen im Ackerland


Kleiner Fuchs (Aglais urticae) auf Wiesen-Margerite (© Julian Lüdemann)
Ein Schmetterling sitzt auf einer Margeritenblüte
Saatbettbereitung für die spätere Einsaat (© Julian Lüdemann)
Ein Traktor bereitet ein Feld für die Einsaat vor.
Blütenreicher Blühstreifen (© Aurelia Kettler)
Blühender Blühstreifen vor einem Getreidefeld

Seit Jahren wird in der Agrarlandschaft ein starker Rückgang der Insekten beobachtetet. In einem Modellprojekt in der Region Aachen engagieren sich nun im Projekt „LIBA“ landwirtschaftliche Betriebe und die NABU-Naturschutzstation Aachen in enger Kooperation für die Insektenförderung durch Blühstreifen im Ackerland und erarbeiten einen Leitfaden. Die Einbindung vieler gesellschaftlicher Ebenen soll zur Bewusstseinsbildung im Themenbereich Insektenvielfalt und Agrarlandschaft beitragen und Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit bieten, aktiv einen Beitrag zur Stärkung der Biodiversität vor Ort zu leisten.

Leitfaden für mehr Lebensraum für Insekten

Konkret soll ein im Projekt entwickeltes Maßnahmen- und Finanzierungsmodell für die Modellregion Aachen die Grundlage für einen bundesweit übertragbaren Leitfaden zur Insektenförderung mittels Blühstreifen in der Ackerlandschaft bilden. Mit diesem Leitfaden sollen Aktive aus Naturschutz, Landwirtschaft und Wirtschaft sowie Endverbraucherinnen und -verbraucher beim gemeinsamen Insektenschutz in der Ackerlandschaft unterstützt werden.

Naturschutzfachlich wertvolle Blühstreifen in Kooperation mit der Landwirtschaft

Die Anlage insektenfreundlicher Blühstreifen ist nachweislich ein sinnvolles und effektives Instrument. Hierbei spielen Faktoren eine wesentliche Rolle, die aktuell zu wenig Berücksichtigung finden, wie die Zusammensetzung der Blühmischung, die Lage der Blühstreifen und ihr zeitlicher Bestand. Zwar wurden in den vergangenen Jahren vermehrt Fördermöglichkeiten für Blühstreifen geschaffen, jedoch sind sie eher unflexibel oder mit bürokratischen Hürden verbunden. Das Projekt „LIBA“ soll, in Ergänzung dazu und unterstützt durch das zustände Landesministerium, zusätzliche Wege aufzeigen, Blühstreifen unkompliziert anzulegen und zu finanzieren. Hierzu zählt zum Beispiel die Einführung freiwilliger „Blühstreifen-Cents“ beim Kauf von Produkten von direktvermarktenden landwirtschaftlichen Betrieben, die im Projekt Blühstreifen angelegt haben.

Das Projekt wird mit einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit begleitet ‒ dies soll einerseits weitere Landwirt*innen motivieren, sich am Insektenschutz zu beteiligen. Andererseits soll die Öffentlichkeit über die Problematik und Folgen des Insektenschwunds informiert werden.

Projekt-Steckbrief

Förderschwerpunkt: Weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS)

Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Laufzeit: April 2021 – April 2027

Gesamt-Finanzvolumen: 440.000 €

Projektträger: NABU-Naturschutzstation Aachen e.V.

Fördergeber: Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)

Website:naturschutzstation-aachen.de/liba

Kontakt:

Dr. Manfred Aletsee
Julian Lüdemann

NABU-Naturschutzstation Aachen
Preusweg 128a
52074 Aachen

Tel: +49 (0) 241 95784536
E-Mail: info@naturschutzstation-aachen.de

Letzte Änderung: 29.06.2021

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