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KOOPERATIV – Biodiversität auf der Landschaftsebene fördern


Blühfläche in Nordhessen (© Sebastian Lakner)
Kulturlandschaft mit blühender Fläche im Vordergrund
Ackerhummel auf Rotklee (© Cathrin Westphal)
Nahaufnahme einer Ackerhummel, die auf einer Rotklee-Blüte sitzt
Strukturreiche Agrarlandschaft in Südniedersachsen (©Jannis Westphal)
Luftaunahme einer strukturreichen Agrarlandschaft

In den letzten Jahrzehnten hat die Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten in Agrarlandschaften deutlich abgenommen. Durch das Verschwinden von Arten gehen auch wichtige Ökosystemleistungen verloren. Agrarumweltmaßnahmen können dabei ein wichtiges Instrument sein, um die landwirtschaftliche Produktion und den Erhalt der biologischen Vielfalt miteinander in Einklang zu bringen. Allerdings werden diese Maßnahmen bislang meist auf einzelnen und teilweise isolierten Schlägen umgesetzt. Die Förderung vieler Arten erfordert jedoch Maßnahmen auf Landschaftsebene.

Kooperative Agrarumweltmaßnahmen zur Förderung der Biodiversität

Vor diesem Hintergrund wird im Projekt KOOPERATIV der Georg-August-Universität Göttingen, der Universität Rostock und des Landvolks Northeim-Osterode e.V. ein innovativer Lösungsansatz verfolgt: Agrarumweltmaßnahmen auf Landschaftsebene werden zwischen mehreren landwirtschaftlichen Betrieben abgestimmt und gemeinschaftlich umgesetzt. Hierzu wird ein Landschaftsexperiment in der Untersuchungsregion des Landkreises Northeim etabliert. Dabei sollen mehrjährige Blühstreifen als potenziell besonders wirkungsvolle Agrarumweltmaßnahmen gemeinsam mit landwirtschaftlichen Betrieben und Beteiligten des Naturschutzes in verschiedenen Landschaftsräumen und unterschiedlichen räumlichen Anordnungen angelegt werden. Die ökologischen Wirkungen der Blühstreifenanlage, die ökonomischen Konsequenzen für die teilnehmenden Betriebe und die fördernden bzw. hemmenden Rahmenbedingungen einer kooperativen Maßnahmenumsetzung (Governance) werden dabei begleitend wissenschaftlich analysiert.

Partizipation und Kommunikation stärken

Kooperation und Partizipation bilden ein zentrales Element des Projektes und sollen das gemeinschaftliche Denken und Handeln sowie den Wissens- und Informationsaustausch aller Beteiligten stärken. Lokales Naturschutzwissen wird die Maßnahmenumsetzung unterstützen, Runde Tische auf Gemeindeebene werden die Kommunikation von Landwirtschaft, Naturschutz und Lokalpolitik fördern und ein enger Kontakt zur Bevölkerung wird einen Informationsaustausch, verbunden mit einer Sensibilisierung für den Schutz der Biodiversität, gewährleisten.

Durch das Projekt KOOPERATIV soll langfristig eine für Mitteleuropa repräsentative Modellregion entstehen, die neue Impulse für die Gestaltung und Umsetzung kooperativer Agrarumweltmaßnahmen auf Landschaftsebene setzt.

Projekt-Steckbrief

Förderschwerpunkt: Weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS)

Bundesland: Niedersachsen

Laufzeit: August 2021 – August 2023

Gesamt-Finanzvolumen: 681.935 €

Projektträger: Georg-August-Universität Göttingen

Fördergeber: Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)

Webseite: www.uni-goettingen.de/kooperativ/projekt

Kontakt:

Dr. Stefan Schüler

Georg-August-Universität Göttingen
Funktionelle Agrobiodiversität
Grisebachstr. 6
37077 Göttingen

Tel. +49 (0)551 39-25942
E-Mail: stefan.schueler@uni-goettingen.de

Letzte Änderung: 11.11.2021

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