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Fairpachten - Biodiversität in landwirtschaftlichen Pachtverträgen


Schafbeweidung im Piepergrund © Klemens Karkow (NABU)
Peenetal Ackerrandstreifen bei Quilow © Klemens Karkow (NABU)
Naturschutzgebiet Piepergrund © Klemens Karkow (NABU)
Naturschutzgebiet Piepergrund © Klemens Karow

Im Projekt „Fairpachten“ wird ein Beratungsangebot für Verpachtende geschaffen, wie Nachhaltigkeit, Natur-und Biodiversitätsschutz in landwirtschaftlichen Pachtverträgen verankert werden können. Neben formalen vertragsrechtlichen Fragestellungen steht die Beratung zu bedarfsgerechten Maßnahmen im Vordergrund. Vertraglich vereinbart werden können etwa eine umweltschonende, ökologische Bewirtschaftung ohne Pestizide, das Anlegen von Ackerrandstreifen oder eine extensive Grünlandnutzung. Einzelmaßnahmen können dabei je nach Wunsch der Verpachtenden kombiniert werden. Die Beratung selbst erfolgt dezentral in den Regionalstellen des Projektes und wird durch ein Netzwerk ehrenamtlicher Beraterinnen und Berater unterstützt.

Der Rückgang der biologischen Vielfalt ist insbesondere in den Agrarlandschaften noch nicht gestoppt. Die zur Umsetzung der Biodiversitätsziele der Bundesregierung aufgelegte Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wurde im Jahr 2015 um das Handlungsprogramm "Naturschutz-Offensive 2020" ergänzt, um die NBS-Zielerreichung zu unterstützen. Der Erfolg der NBS wird maßgeblich davon abhängen, ob es gelingt, Naturschutzbelange besser in der Landwirtschaft zu berücksichtigen.  Der "Indikatorbericht 2014 zur NBS" zeigt, dass eines der größten Defizite in der Zielerreichung im Bereich „Artenvielfalt und Landschaftsqualität“ insbesondere durch den „Teilindikator für das Agrarland“ besteht. Noch deutlicher wird der "Agrar-Report 2017" des BfN: „Von allen regelmäßig bewerteten Lebensraumbereichen ist die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft am stärksten rückläufig.“

Viele Menschen und Institutionen – wie z. B. Kirchengemeinden / Landeskirchen oder Kommunen / Gebietskörperschaften – versuchen, Elemente der Nachhaltigkeit in ihr Leben und Handeln zu integrieren. Dies zeigt die Studie "Naturbewusstsein 2015" des BMU und BfN eindrücklich. Fragen der Naturverträglichkeit der Landwirtschaft bewegen die breite Mehrheit der Bevölkerung. 

Für den Bereich der Verpachtung von Landwirtschaftsflächen fehlt den Grundeigentümerinnen und -eigentümern aber das Know-how, wie sie ihre individuellen Interessen am Schutz der biologischen Vielfalt auf ihren Flächen umsetzen können. Das Projekt „Fairpachten – Beratung von Grundeigentümern zur Umsetzung von Biodiversitätsbelangen in landwirtschaftlichen Pachtverträgen“ setzt hier an, um die biologische Vielfalt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zu erhalten und zu erhöhen. Das notwendige Wissen ist da: Manche Naturschutzorganisationen verfügen bereits über Erfahrung im Umgang mit Pächtern. Dieses Wissen ist aber bislang nicht gebündelt oder für interessierte Nachahmer aufbereitet worden. Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer werden derzeit weder aktiv angesprochen noch können sie auf einfach zugängliche Informationen über die Ausgestaltung von Pacht- oder Nutzungsverträgen etc. zurückgreifen. Hier soll ein entsprechendes Angebot geschaffen werden.

Das kostenlose Beratungsangebot steht allen interessierten Verpachtenden offen, um damit einen konkreten Beitrag zur Erhaltung und Steigerung der Arten- und Lebensraumvielfalt in den Kulturlandschaften Deutschlands zu unterstützen. 

Projekt-Steckbrief

Förderschwerpunkt: Weitere Maßnahmen

Bundesland: alle

Laufzeit: 01.012018-31.12.2023

Gesamt-Finanzvolumen: 1,75 Mio. €

Projektträger: NABU-Stiftung Nationales Naturerbe

Fördergeber: Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)

Webseite: www.fairpachten.org

Ansprechpartner:

Simon Grohe
NABU-Stiftung Nationales Naturerbe
Charitéstr. 3
10117 Berlin

Tel: 030-284984-1811
E-Mail: Simon.Grohe@nabu.de

Letzte Änderung: 20.05.2019

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