Bundesamt für Naturschutz

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BeesUp – intelligentes Planungswerkzeug zur wildbienengerechten Flächengestaltung und Städteplanung


Anlage einer Blühfläche (© Henri Greil/JKI)
Gärtner bereiten mit Maschinen den Boden vor.
Dünen-Pelzbiene (Anthophora bimaculata)(© Henri Greil/JKI)
Nahaufnahme einer Dünen-Pelzbiene
Dichtpunktierte Goldfurchenbiene (Halictus subauratus) (© Henri Greil/JKI)
Eine Dichtpunktierte Goldfurchenbiene sitzt auf einer Hand.

In Deutschland leben über 560 verschiedene Wildbienenarten, die teilweise sehr unterschiedliche Nahrungs-, Nist- und Habitat-Ansprüche haben. Nur wenige Menschen verfügen jedoch über die artspezifischen Kenntnisse, die notwendig sind, um genügend geeignete Maßnahmen zum Erhalt der heimischen Wildbienen umzusetzen.

KI soll bei der Planung helfen

Auf Grund der hohen Komplexität dieses Themas und fehlender Kenntnisse bei (Stadt- und Landschafts-) Planenden, kommt es immer noch vor, dass nutzlose oder sogar schädigende Maßnahmen zur Förderung und Pflege von Wildbienen umgesetzt werden. Der Schutz von Wildbienen ist dauerhaft und flächendeckend nur möglich, wenn wildbienengerechte Verbesserungen in der Flächenausgestaltung und -nutzung von möglichst vielen Akteuren umgesetzt werden. Ein KI-gestütztes digitales sowie auch analoges Planungswerkzeug soll daher zukünftig die wildbienengerechte Gestaltung und Pflege von unterschiedlich genutzten Freiflächen im städtischen Raum unterstützen. Das Tool soll für 300 Wildbienenarten sowohl Parameter der Flächennutzung (z.B. Sport, Erholung, Verkehr, Gärtnern) und des Standorts (z.B. geografische Lage, Boden, Besonnung, Strukturheterogenität) mit den artspezifischen Ansprüchen von Wildbienen (Pollen- und Nektarpflanzen, Nistgelegenheit, Baumaterial, Mikroklima) und den Ansprüchen der spezifischen Pollen- und Nektarpflanzen (z.B. Strategietyp, Trockenheitsresistenz) verknüpfen.

Durch die kostenlose Bereitstellung des digitalen Tools zusammen mit einem analogen Leitfaden sollen zukünftig deutlich mehr Flächen mit geeigneten Maßnahmen bienenfreundlich aufgewertet werden können.

Artenkenntnis erwerben

Um das Bewusstsein und die Kenntnisse in der Bevölkerung über Wildbienen zu erhöhen, wird im Rahmen des Projektes zudem eine interaktive digitale Wildbienenbestimmungs-App entwickelt, die unabhängig vom Planungstool genutzt werden kann. Für die Entwicklung der Erkennungsfunktion werden mehrere hundert Fotos pro Wildbienenart zum Training der künstlichen neuronalen Netze benötigt. Wildbienen-Experten aus ganz Deutschland haben Interesse an der Bereitstellung und Bestimmung von Fotos bekundet.

Projekt-Steckbrief

Förderschwerpunkt: Weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS)

Bundesland: Niedersachsen

Laufzeit: Dezember 2020 – Dezember 2026

Gesamt-Finanzvolumen: 3,58 Mio. €

Koordinierender Projektpartner: Institut für Bienenschutz Julius Kühn-Institut (JKI)  

Verbundpartner: Technische Universität Ilmenau (TUI), Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU)

Fördergeber: Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)

Webseite: im Aufbau

Kontakt:

Henri Greil

Institut für BienenschutzJulius Kühn-Institut
Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Messeweg 11-12
38104 Braunschweig

Tel.: +49 (0) 531 299 - 4214
E-Mail: henri.greil@julius-kuehn.de

Letzte Änderung: 11.02.2021

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